Wertempfindliches Design (Value Sensitive Design, VSD) ist eine theoretisch fundierte Herangehensweise an das Design von Technologie, die die menschlichen Werte in einer prinzipiellen und umfassenden Weise berücksichtigt. VSD befasst sich mit Designfragen in den Bereichen Informationssystemdesign und Mensch-Computer-Interaktion, indem die ethischen Werte von direkten und indirekten Stakeholdern hervorgehoben werden. Es wurde von Batya Friedman und Peter Kahn an der Universität von Washington in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren entwickelt. Dieser Ansatz berücksichtigt menschliche Werte in einer wohldefinierten Angelegenheit während des gesamten Prozesses. Entwürfe werden anhand einer dreiteiligen Untersuchung entwickelt, die aus drei Phasen besteht: konzeptionelle, empirische und technologische. Diese Untersuchungen sollen iterativ sein, so dass der Designer das Design kontinuierlich ändern kann.
Privacy by Design ist ein Beispiel für VSD, bei dem es darum geht, die Privatsphäre persönlich identifizierbarer Informationen in Systemen und Prozessen zu respektieren.
Designprozess
VSD verwendet einen iterativen Entwurfsprozess, der drei Arten von Untersuchungen umfasst: konzeptionelle, empirische und technische. Konzeptuelle Untersuchungen zielen darauf ab, die verschiedenen Akteure der Technologie sowie ihre Werte und mögliche Wertekonflikte, die für diese Akteure durch den Einsatz der Technologie entstehen könnten, zu verstehen und zu artikulieren. Empirische Untersuchungen sind qualitative oder quantitative Designforschungsstudien, die dazu dienen, das Verständnis der Designer für die Werte, Bedürfnisse und Praktiken der Anwender zu vermitteln. Technische Untersuchungen können entweder eine Analyse der Art und Weise beinhalten, wie Menschen verwandte Technologien nutzen, oder die Gestaltung von Systemen, um Werte zu unterstützen, die in den konzeptionellen und empirischen Untersuchungen identifiziert wurden.